Bier des Monats: Einbecker Winter-Bock 2015
- Simon Fehr
- 17. März
- 1 Min. Lesezeit
Ein zehn Jahre gereiftes Bier habe ich auch nicht jeden Tag im Glas. Der Winter-Bock des Einbecker Brauhauses, der Heimat des Bockbieres, aus dem Jahr 2015, gebraut in Vorbereitung zum 500. Jubiläum des Deutschen Reinheitsgeboten (1516). Die Flasche ist extra lichtdicht in Papier eingeschlagen.

Wie eine dunkle Kastanie liegt das Bockbier im Verkostungskelch. Ob seiner dunklen Farbe ist es nicht eindeutig, es scheint sich aber um ein filtriertes Bier zu handeln. Erstaunlich ist die cremige, für ein so altes Bier äußerst stabile, hellbraune Schaumschicht.
In die Nase kommt ein schwerer, nussiger Geruch, der mich an Maronen und Mandeln erinnert. Dazu eine schokoladige Röstaromatik und ein Anflug von Dörrobst.
Der Antrunk ist weich, beinahe cremig. Eine breite Malzsüße, die etwas Sirupartiges hat und an süßen Brotaufstrich erinnert, macht sich breit. Sie betont wunderbar die Nussigkeit, das Mandelaroma schmeckt in Kombination mit der Süße nach Marzipan. Getrocknete Äpfel, Aprikosen und Rosinen halten sich fruchtig und trocken im Hintergrund.
Die Röstnoten machen sich weiterhin in Form von halbdunkler Schokolade bemerkbar, der Klassiker Rum-Traube-Nuss drängt sich auf. Eine minimale, dezente Herbe durchbricht den dicken, süßen Körper und bringt holzige Nuancen ein.
Im Abgang setzt sich die milde Aromatik fort. Am Gaumen hinterlässt der 7,5 Prozent starke Doppelbock eine holzige und minimal alkoholische Herbe, an Zunge und Backen bleibt die Süße des Obstes hängen. Im langanhaltenden Nachgeschmack zeigen sich die Mandeln ein letztes Mal. Ein wahres Trinkerlebnis!
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