Vielleicht nicht besonders kreativ, aber eben auch ein Klassiker im Mai: Der Maibock. Ein Übergangsbier zwischen den schweren, alkoholstarken Bockbieren im Winter und zu Ostern und den leichten, spritzigen und hellen Biergarten-Bieren im Sommer. Weil hier in der Regel malzaromatische, schwere Biere mit spannenden Hopfennoten aufgepeppt werden, mag ich den Bierstil ganz gerne. Als Bier des Monats habe ich den im Rezept veränderten Maibock aus der Ein-Mann-Brauerei von Markus Klier aus Ettensberg ausgesucht.
Völlig trüb und dunkel bernsteinfarben füllt der Maibock aus dem Allgäu das Verkostungsglas. Er legt sich unter eine üppige, cremige und gelbliche Schaumschicht, die von sichtbarer Kohlensäure lange am Leben erhalten wird. Im Licht bekommt das Bier einen orangenen Glanz.
In die Nase gelangen schwere, fruchtige Aromen von reifem Steinobst, vor allem Aprikose. Aber auch beerige Noten von Stachelbeere und schwarzen Johannisbeeren kommen durch. Zusammen mit süßen Eindrücken zeigt sich auch eine leicht stechende Alkoholnote, die ja doch immerhin knappe 7 Prozent Alkohol ankündigt.
Der Antrunk ist prickelnd und erfrischend, die säuerlichen Noten der Beeren setzen sich sofort an den Backeninnenseiten und hinten an der Zunge ab. Der Körper ist für ein Bier dieser Stärke recht leicht, die Balance zwischen süßen Malznoten und Hopfenherbe ist gut gelungen: Beides ist deutlich zu erkennen, ohne die andere Seite zu überlagern.
Dominant im etwas trockenen Geschmack ist weiterhin das Steinobst, dank der Herbe wirkt es nun aber nicht mehr überreif und übersüß, wie noch in der Nase. Im Abgang haben die Beerenaromen, die vom verwendeten Ariana-Hopfen kommen, ihren großen Auftritt. So ist das Finale auch mehr säuerlich-süß als bitter.
Der Nachgeschmack ist fruchtig und süß, fast wie nach dem Genuss eines Fruchteises. Die Aromen bleiben richtig lange am Gaumen und auf der Zunge und warten darauf, vom nächsten Schluck Maibock erneuert zu werden. Gefährlich!
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