Mein Bier des Monats im Dezember und zum 3. Advent ist das Weihnachtsbier der Brauerei Omnipollo aus Stockholm. Das habe ich dort vor Ort vor ein paar Wochen probiert und war sofort großer Fan, natürlich habe ich ein paar Dosen mit nach Hause genommen. Die Dose mit silbernem Glitzer auf schwarzem Grund durchbricht übliche Weihnachtsgrundsätze, die Rezeptur mit Gerste, Weizen, Hafer, Mandarine, Vanille, Milchzucker, Hopfen und Hefe ebenfalls.
Das Bier ist absolut trüb, dunkelgelb mit Ausflügen ins Ocker. Die sehr feine, glitzernd weiße Schaumkrone ist nicht besonders langatmig. Schon beim Einschenken schlägt dem Trinker ein betörend fruchtiger Duft entgegen. Ich nehme vor allem Mandarine und sehr süße Aprikose war, vielleicht auch ein bisschen Orange. Auf jeden Fall aber jede Menge Vanille.
Der Antrunk ist extrem weich und für einen kurzen Moment, etwas überraschend, knackig hopfenherb. Dann kommt aber sofort die breite Süße, die durch den Milchzucker und das Mandarinenpüree ins Festbier gekommen sind. In Kombination mit der Vanille erinnert mich persönlich das sehr an einen Frischkäse mit Früchten - ein aromatischer Eindruck, den ich bei einem Bier noch nie hatte.
Seite 7,5 Prozent Alkohol merkt man dem Christmas Shake IPA überhaupt nicht an. Es würde locker als Fruchtsaft oder Milchshake durchgehen. Das dicke, cremige Mundgefühl im Zusammenspiel mit der fruchtigen Mandarinen-Süße und der omnipräsenten Vanille sind eine Wucht.
Die anfangs kurz bemerkte Herbe hat es im schwedischen Bier schwer, der Hopfen liefert aber definitiv in Form von Zitrusaromen seinen Beitrag. Erst im Abgang darf er sich dann auch wieder mit leichten Bittertönen zeigen, die das süße Gesamtgemenge durch Noten von Kiefernnadeln und Orangenschalen unterbrechen. Im Nachgeschmack bleiben die etwas raueren, herberen Hopfenaromen am Gaumen hängen, während sich an den Innenseiten der Backen eine leichte Säure breit macht.
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