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Bier des Monats: Urlaub Daheim 2022

Im August ist mein Bier des Monats mal wieder ein selbstgebrautes. Schon den dritten Sommer in Folge gibt es mein Corona-Bier Urlaub Daheim, das im ersten Corona-Sommer 2020 das Daheimbleiben, den Urlaub auf Balkonien, versüßen sollte. Weil es äußerst gut ankam, habe ich es 2021 wieder gebraut. Und auch in diesem Jahr, obwohl wieder fleißig verreist wird, gibt es ein Urlaub Daheim. Diesmal sogar in drei Varianten: Normal, mit weißem Pfirsich und mit Passionsfrucht.


Urlaub Daheim pur

Das bewährte Trio aus Kveik-Hefe, Milchzucker und richtig viel Hopfen macht den Anfang. In allen Varianten sind die Hopfensorten Tradition, Hallertauer, Callista, Galaxy und Citra verarbeitet. Alle Varianten sind auch mit Callista, Galaxy und Citra doppelt kaltgehopft. Bei dieser puren Version kam noch eine dritte Kalthopfung mit Galaxy und Citra hinzu.

Das Milkshake IPA läuft in kräftigem Goldgelb ins Glas und legt sich unter eine lockere und doch langatmige, leuchtend weiße Schaumschicht. Obwohl das Bier trüb ist, glänzt es elegant und zeigt vereinzelte Kohlensäurebläschen. Der Geruch ist fruchtig-süß nach Mango, Maracuja, Ananas, gelber Melone und Limette, aber auch etwas grasig-herbe Hopfennoten kommen in die Nase.


Der Antrunk ist sehr spritzig und leicht, danach fällt kurz eine gewisse Hopfenherbe auf. Die wird aber noch während des erstens Schlucks von einer sehr angenehmen, weichen Süße aufgefangen. Weil aber eben doch eine leichte Bitternote bleibt, erinnert die Fruchtigkeit nun sehr an ZItrusfrüchte: Orangen, Mandarinen, Limetten.


Im Abgang kommt eine trockene, grasige Herbe zurück, die sich mit den süßen Früchten vermischt. Im Nachgeschmack wird es dann richtig hopfig: Zunge und Gaumen trocknen bei leicht bitterem Aroma aus, dann beginnt die Speichelproduktion, die den Geschmack in Richtung Grapefruit führt und nach mehr Bier lechzen lässt.


Urlaub Daheim Weißer Pfirsich

Bei der Version mit dem weißen Kronkorken kam anstelle der dritten Kalthopfung ein guter Schwung Fruchtpüree vom weißen Pfirsich zum reifenden Bier. Durch den Fruchtzucker wurde die Hefe nochmal aktiv und das Bier hat etwas mehr Alkohol.


Optisch ist diese Version deutlich drüber und matter, das dunkle Gelb ist cremig mit Tendenzen ins Ocker. Die Schaumschicht ist extrem locker-luftig und erinnert ein wenig an Spülschaum. Wieder ist der Schaum strahlend weiß und schön glänzend. In die Nase kommt ein träger, schwerer Geruch dem die Spritzigkeit der tropischen Aromen im ersten Moment fehlt. Schon bald kommt deutlich helles, eher überreifes Steinobst im Geruchsorgan an.


Der erste Schluck ist weich und cremig, das Pfirsichpüree ist nicht nur zu schmecken, sondern auch an Zunge und Gaumen spürbar. Seine Fruchtigkeit mischt sich mit den Hopfenaromen von Mango und Maracuja und etwas Ananas. Nur ganz dezent im Hintergrund sind die grasigen, grünen Hopfennoten mit ihrer Herbe. Für die ist in der breiten, fruchtigen Süße schlichtweg kein Platz.


Im Finale gelangt etwas Säure hinten an den Gaumen, die jetzt noch ein paar Zitrusfrüchte ins Spiel bringt. Ich schmecke vor allem süße, saftige Orange und einen Schuss Limette. Im Nachgang bleibt die Süße lange im Mund, der Pfirsich setzt beim Ausatmen nochmal eine letzte Duftmarke.


Urlaub Daheim Passionsfrucht

Das Bier mit dem blauen Kronkorken ergießt sich trüb Dunkelgelb, noch etwas dunkler und ockerfarbener als die Pfirsich-Version, ins Verkostungsglas. Der lockere Schaum hält sich nur extrem kurz, sehr schnell ist nur noch am Rand ein bisschen was übrig. Diese Version des Urlaub Daheim habe ich mit Passionsfruchtpüree gebraut.

Das zeigt sich auch sofort massiv in der Nase: Säuerlich-süßer Geruch nach Passionsfrucht oder eben Maracuja, begleitet von gelber Kiwi und Mango. Dieser tropisch-fruchtige Vorbote kündigt eher einen Fruchtsaft an als ein Bier.


Der Antrunk ist weich und fruchtig-süß, sehr süß sogar. Die Passionsfrucht mit ihrer leichten Säure ist absolut dominant, aber trockene, hopfige Bitterstoffe wirken dem deutlich entgegen. Die extremen Gegensätze aus Süße und Bittere wirken hier etwas unrund, wahrscheinlich, weil das Bittere auch noch durch die Säure befeuert wird.


Im Abgang fallen die trockenen Hopfenaromen der Hopfenpellets besonders auf. Nach einem letzten Hoch der süßen Frucht legen sich diese auch intensiv und trocken an den Gaumen. Im Hals zeigt sich zuletzt sogar eine Spur von Pfeffer.


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