Das Kloster St. Sixtus im belgischen Westvleteren ist weltberühmt für sein Bier, vor allem für sein Westvleteren 12. Das wurde mehrmals zum besten Bier der Welt gekürt und gilt bis heute als eines der besten Biere. Befeuert wird der Hype dadurch, dass das Trappistenbier quasi nicht mehr auf dem Markt erhältlich ist und nur noch nach vorheriger Terminabsprache direkt im Kloster erworben werden kann. Etwas im Schatten der Nummer 12 steht die Nummer 8, der kleine Bruder, ein Braunbier oder Double.
Das belgische Klosterbier fließt sehr dunkel ins Glas, nicht ganz schwarz, aber fast. Mahagoni vielleicht. Gegen das Licht betrachtet zeigt sich ein sehr schöner rotbraun leuchtender Glanz. Der Schaum ist sortentypisch sehr fein und cremefarben.
In die Nase gelangen deutliche Röstaromen von dunklen Malzen und eine schwere Süße, die an Trockenfrüchte, Banane und Traubenzucker erinnert. Dazu kommt eine Spur von Haselnüssen und Karamell. Obwohl es gar nicht alkoholisch riecht, muss ich an einen Nusslikör denken.
Der Antrunk ist spritzig und weich - und für die Farbe des Bieres und doch 8 Prozent Alkohol überraschend schlank. Sofort fällt auch eine knackige Herbe auf, die nach unreifen Nüssen und bitteren Kräutern schmeckt.
Die dunklen Röstaromen zeigen sich auch auf der Zunge, sie unterstützen die Herbe noch weiter. Von der Süße und den Fruchtaromen ist eigentlich nichts mehr übrig, vielmehr gewinnt eine holzige bis nussige Note dazu. Ergänzt wird sie von etwas Süßholz - und dann eben doch von einer deutlichen Alkoholnote.
Im Abgang schaukeln sich die verschiedenen Bittertöne und der alkoholische Geschmack hoch zu einem sehr intensiven Finale. Im Nachgeschmack kommt zu einer gewissen Holzigkeit sogar noch etwas dunkle Schokolade dazu.
Ein sehr vielschichtiges Bier, dass aber seinem große Bruder, dem Westvleteren 12, leider zurecht nicht ganz das Wasser reichen kann.
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